Landwirtschaftlicher Informationsnachmittag des Landvolks Aichach

19.09.2022

Ebenso konnte die Gruppe den Mastschweinestall und die Schlachtstätte vom Betrieb Stephan Körner mit entsprechenden praxisbezogenen Erläuterungen besichtigen. Martin Augustin hält circa 60 Mutterkühe mit der gesamten Nachzucht (männlich und weiblich) der seltenen Rinderrasse Pinzgauer. Neben durch ihre meist kastanienbraune-weiße Fleckung schönen optischen Eindruck besticht die Rasse durch große Grundfutteraufnahme sowie hohe Robustheit und Gesundheit. Mit seinen Rindern pflegt der Betrieb Augustin unter anderem Naturschutz- und sogenannte Ausgleichsflächen. Auf 9 verschiedenen Weideplätzen sind seine Rinder verteilt. Im sehr tierfreundlichen Stall sind im Sommer die Kühe mit den männlichen Kälbern. Sowohl die Rinder als auch die Schweine genießen in den Ställen Stroh als Beschäftigungs- und Liegematerial. Der weitaus überwiegende Teil des auf den beiden Betrieben erzeugte Rind- und Schweinefleisch wird über den Hofladen Körner in der Friedberger Innenstadt vermarktet. Stephan Körner erläuterte uns, dass dort alle angebotenen Wurst- und Fleischprodukte nur aus ihren beiden Betrieben stammen. Alle Wurst- und Fleischprodukte enthalten keine Laktose. Unter der Einbeziehung der betriebseigenen EU-konformen Schlachtstätte kann man das sichere Fazit ziehen: Mehr Tierwohl und Regionalität geht nicht! Leider wird der Bevölkerungsanteil, der sich diesen Zusammenhängen bewusst ist, immer geringer. Dies bestätigten auch die beiden Betriebsleiter, die viel Erfahrung mit Mitmenschen haben, die landwirtschaftliche Grünlandflächen beispielsweise als Hundekotflächen und Kinderspielplätze betrachten. Der Respekt und die Wertschätzung vor einer regionalen, tierwohlorientierten Landwirtschaft ist in eine große Schieflage geraten. Abgerundet wurde der Nachmittag mit einem Spaziergang zur Kirche Maria Schnee und zum Metzgerwirt nach Wulfertshausen.

 

Markus Rasper