Erdgas aus dem Senegal - mit Deutschlands Hilfe aus der Armut?

21.01.2023 | Vortrag "Erdgas aus dem Senegal" am 21. Januar 2023 im Haus der Begegnung, Buchloe

Vor der Küste Senegals soll ab Ende des Jahres Flüssiggas produziert werden. Ein Großteil der Anlagen steht bereits. Bedeutet das Erdgas für den Senegal einen Weg aus der Armut?

Diese Frage stellte der Arbeitskreis Senegal/Bukowina Herrn Arndt Brodkorb, Länderreferat Westafrika missio München.

Nach einer ausführlichen Einführung zur Situation im Senegal zeigte Arndt Brodkorb die vielfältigen Probleme durch die Gasförderung auf:

  • Klima– und Umweltschützer sind beunruhigt: zum einen wegen der Verstärkung der Küstenerosion, zum anderen wegen den Gefahren für das weltgrößte Kaltwasserkorallenriff und die Winterquartiere für europäische Vögel.
  • Die Erdgasförderung wird zu einer Verringerung der gewerblichen Fischerei von Saint Louis führen, was zu einer Abwanderung der Fischer in Richtung Süden führt, was wiederum zu einer Übernutzung der Gewässer südlich von Dakar führt. Lebensgrundlagen im Senegal werden zerstört, da jeder sechste Arbeitsplatz im Fischereisektor liegt.
  • Laut Action Solidaire International werde die Bevölkerung im Senegal nicht an den Gewinnen aus dem Gas beteiligt werden.

https://www.migazin.de/2022/12/13/klimaziel-stopp-gas-deal-senegal/
https://www.germanwatch.org/de/87742

  • Die Gas-To-Power Strategie der Regierung ist nicht klimafreundlich.

An der hybriden Veranstaltung nahmen insgesamt 32 Personen teil: 26 Personen waren vor Ort anwesend, 6 Personen haben sich digital zugeschaltet. Unser Dank gilt Arndt Brodkorb und missio München für den interessanten Nachmittag.              

Petra Hüttenhofer